Fragen & Antworten » Wie lange kann ich Lantus verwenden?

Hallo Ihr,

habe mal eine Frage bezüglich der Nutzungsdauer von einer Ampulle Lantus.
Hersteller sagt, nach 28 Tagen verwerfen und eine neue beginnen. Hier habe ich in einem Thread gelesen, man kann sie aufbrauchen, wenn sie kühl gelagert werden?
Wie macht ihr das hier? Nach 4 Wochen ist aus meiner Ampulle ja kaum etwas raus

Einen schönen Samstag

Hallo Ulrike,

diese 28 Tage gelten für Insulin, welches ausserhalb des Kühlschrankes aufbewahrt wird.

Sofern Du die Ampulle nur zum Aufziehen der Spritze aus dem Kühlschrank nimmst und diese ansonsten kühl lagerst, gilt das MHD welches auf der Ampulle drauf steht.

Somit ist die Halbbarkeit das Letzte, was Dir bei der Entleerung einer Ampulle Schwierigkeiten bereiten sollte.

Liebe Grüße Stefan

Lieber Stefan, dazu muss ich leider sagen: Jein. Halb richtig.

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass eine dauerhaft gekühlte Ampulle (also diese kleinen Pen- Dingens) sehr lange haltbar ist, allerdings nach einigen Monaten dann doch anfängt, an Wirkung zu verlieren.

Normalerweise kein Problem, da die Teile vorher leer sind und eh ersetzt werden müssen.

Aber aus oben genanntem Grund raten wir ja auch vom Kauf einer der großen 10 ml- Flaschen ab. Die verliert nämlich doch eher an Wirkung, als dass sie leergemacht wird!

Ich hatte mal eine der Pen- Patronen fast ein halbes Jahr in Benutzung, eine Abschwächung der Wirksamkeit konnte ich anfangs gar nicht feststellen (ein schleichender Prozess, ne?). Allerdings traf mich der Schlag, als ich eine neue Patrone angefangen hatte, die gleiche, übliche Dosis spritze, und gar merkwürdige Dinge mit Charly's BZ passierten. Das ging zwei Tage, ich war vollständig verwirrt, bis mir dann mal aufging, dass das ja auch am (neuen!) Insulin liegen könnte.

Ich hatte dann (in unserem Fall) die übliche Dosis um 0,1 IE nach unten korrigiert, und dann passte das wieder.

Also merke: EWIG haltbar ist das Zeug nicht! Auch gekühlt nicht!

Meines Wissens soll sie so gegen 5-6 Monate (im Kühlschrank aufbewahrt) haltbar sein. Jedenfalls gehe ich nach diesem Rhythmus vor und wechsle dann jeweils die Ampulle, auch wenn sie nicht leer ist/wird.

Genau, jeder hat ein bisschen Recht...

Fakt ist: eine geöffnete Ampulle ist eine geöffnete Ampulle und mit jedem Mal die Nadel reinstechen, kommt auch etwas Luft, der eine oder andere Keim usw. mit rein. Wir können noch so sauber arbeiten und jedes Mal eine neue Spritze nehmen - es lässt sich gar nicht vermeiden.

Deshalb hält auch eine geöffnete Ampulle auch bei bester Kühlung in der Regel nicht bis zum MHD.

Der Hersteller sagt, eine geöffnete Ampulle hält vier Wochen - ungekühlt. Denn die Pens dürfen ja nicht in den Kühlschrank und im Humanbereich hat ja jeder seinen Pen auch immer am Mann.

Es gibt verschiedene Tipps, die jeder für sich auch bestimmt logisch klingen.

1. Das Insulin immer in den Kühlschrank und nicht durchfrieren lassen
2. Das Insulin nicht in die Kühlschranktür, denn durch das Auf- und Zumachen der Tür kann die Erschütterung die Insulinmoleküle zerstören
3. Das Insulin auf gar keinen Fall schütteln oder rollen, Begründung siehe Punkt 2.
4. Die Ampulle immer dunkel und lichtgeschützt aufbewahren (von Überzügen, die gleichzeitig vor Glasbruch schützen usw., habe ich einiges gesehen...)

usw.

Sicher und unterschreiben kann ich Punkt 1. Und dunkel und lichtgeschützt (ist es ja im Kühlschrank) schadet sicher auch nicht.
In der Tür würde ich nie wieder Insulin aufbewahren, das ist mir zu teuer. Durch das Aufmachen sind mir schon zwei Ampullen runtergefallen und die waren dann kaputt. Da es sich um eine klare Flüssigkeit handelt, muss sie nicht mehr gemischt werden. Ich denke aber, es ist nicht erforderlich, das Insulin wie ein rohes Ei ohne Schale zu behandeln.

Ganz wichtig ist, immer eine neue Spritze zum Aufziehen zu nehmen. Möglichst keimfreies Arbeiten ist sicher das A und O.

So kann sich die Haltbarkeit deutlich verlängern. Unsere 10 ml Ampulle habe ich nach 2 Monaten entsorgt. Das kann aber auch zu früh gewesen sein. Hier hilft nur ausprobieren

Ich schreibe mir auf jede angefangene Ampulle das Datum, damit ich weiss, seit wann diese auf ist.

Helgas 5-6 Monate halte ich für eine realistische Einschätzung. Ich habe auch schon von 11 Monaten gelesen, würde aber das aber auch nicht als Fakt zugrunde legen.

...dass mit der Tür habe ich nicht bedacht....meine liegt genau dort

Ok, dann versuche ich auch, sie länger zu benutzen. Vielleicht dann aber erst bei der nächsten Ampulle. In der Kühlschranktür schlenkert sie ja doch hin und her.

Danke für eure Tipps!

Ich habe meine Patrone immer lichtgeschützt und relativ bruchsicher in der kleinen Tasche gelagert, die beim BZ- Gerät dabei war. Damit liegt sie sicher in der Kühlschranktür, kann nicht umherrollen und auch nicht rausfallen.

Das Datum schreibe ich mir auch immer auf, allerdings auf einen Zettel, der in dieser kleinen Tasche mit drin ist.

Danke Ulrike für Deine Frage,

Nun habe ich feststellen dürfen, dass ich so ziemlich alles falsch mache, was es falsch zu machen gibt.

Ich lager das Insulin in der Kühlschranktür, da dies der am wenigsten kühle Ort im Kühlschrank ist und hier das Insulin garantiert kein Frost bekommt.

Habe aber mittlerweile eine riesige Luftblase in der Ampulle. Deshalb schnippte ich vor dem Aufziehen der Spritze immer gegen die Ampulle (und somit gibt es dort einen Stoß, der in diesem Fall aber auch von mir gewollt war).
Ansonste ziehe ich in der Spritze immer eine kleine Luftblase mit auf und dann würde es vorne und hinten mit der Dosierung nicht stimmen.

so und um noch einen drauf zu setzen... wir schnippen gelegentlich auch, um die Luftblase zu entfernen, wenn sie zu groß wird und lagern die offene Ampulle in einer leeren BZ-Dose aufrecht stehen. Da kann sie auch nicht weg (bei der Kühlschranktür ist das gelungen - aber jetzt wohnt es im obersten Fach neben meinem Gurkenglas

Wenn die Blase da drin zu groß wird, kann man die auch ganz vorsichtig nach oben, Richtung Pfropfen, schnippen, und dann behutsam mit einer Spritze aufziehen (einfach nur die Blase "anpieken" und aufziehen). Dann ist die weg, bzw. deutlich minimiert. Mehr als ein Minitröpfchen Insulin geht dabei auch garantiert nicht verloren.

Ich hab da schon mal drei ganze Spritzen an Luft rausgeholt.