Weitere Erkrankungen » Minchen – muss ich füttern?

Minchen macht mir große Sorgen. Vielleicht könnt Ihr mir raten.

Ich schreibe zuerst etwas zur Vorgeschichte und zum aktuellen Blutbild:
Ende 2010 ist bei Minchen SDÜ diagnostiziert worden. Weil sie weder Carbimazol noch Felimazole und das transdermale Gel auch nicht vertragen hat (sie bekam astronomische Leberwerte), hat sie im Sommer 2011 eine Radiojodtherapie bekommen. Parallel hatte sie Zahnprobleme und es sind kurz vor der RJT sämtliche Zähne bis auf die 4 Reißzähne gezogen worden. Sie war sehr abgemagert, zum Schluss hat sie nur noch gut 2 kg gewogen (sie ist eine sehr kleine und zierliche Katze, mit 3 kg hätte sie ein gutes Gewicht, aber das hat sie schon lange nicht mehr).

Nach der RJT hat sie sich zuerst etwas erholt , aber bald wurde klar, dass es weitere Probleme gab. Sie hat nicht so zugenommen, wie es zu erwarten gewesen wäre. Im Herbst 2011 ist IBD diagnostiziert worden (aufgrund der Symptome, keine Biopsie – der Ursprungsverdacht war ein Lymphom). Seitdem bekommt sie Prednisolon, je nach Symptomen in unterschiedlicher Dosierung. Im Moment bekommt sie 2,5 mg (2 x ¼ Prednisolon) plus 2 x 7,5 mg Ranitidin als Magenschutz.

Sie frisst seit längerer Zeit sehr schlecht bzw. wechselhaft. Ich habe im Januar eine neue Ultraschalluntersuchung machen lassen, die aber ohne Befund war. Gleichzeitig habe ich an Pankreatits gedacht, aber der specfPl war da noch unauffällig.
Sie hat aber weiter abgenommen, von 2,7 kg, die sie wieder erreicht hatte, auf jetzt 2,3 kg. Und sie nahm nur noch extrem wenig Futter und nur noch eine Sorte TroFu.

Ich war jetzt wieder wegen ihrer Futterverweigerung in der TK - mit folgendem Ergebnis: Verdacht auf Herpes- oder Caliciviren (sie hat winzige Läsionen auf der Zunge) ; dafür hat sie jetzt 3 mal Zylexis-Spritzen für die Immunabwehr bekommen.
Außerdem hatte sie Verstopfung.
Abweichende Werte aus dem aktuellen Blutbild:
erhöht:
Pankreas (specfPL ) 4,2 ug/l (Referenz bis 3,5), das wird als Grauzone bewertet (Normbereich 5,4)
Leukozyten 17,3 (Ref. 5 – 11)
Granulozyten 15,2 (Ref. 3 – 12)
LDH 241 (Ref. < 182)
Magnesium 1,2 (Ref. 0,6 – 1,1)
niedrig:
MHCH 30,18 (Ref. 31 – 36)
RDWc 15,41 (Ref. 17 – 21)
Alles andere in der Norm.

Vorgestern hatte sie mal einen Tag lang wieder deutlich besser gefressen, und war auch munterer, so dass ich dachte, vielleicht ist ja durch das Zylexis die Zunge schon besser geworden. Aber so geht es schon länger: sie frisst kaum, dann frisst sie wieder ein oder zwei Tage besser, dann wieder nicht.

Und jetzt zu meiner Frage:
Das aktuelle Problem ist, dass sie gestern wieder fast nichts gefressen hat und heute auch nicht.
Ich habe noch nie mit Spritze gefüttert und bin auch unsicher, was ich ihr geben soll.
Falls das in Richtung Pankreatitis geht, sollte sie ja fettarmes Futter kriegen, aber für ihren Gewichtsverlust braucht sie doch dringend Kalorien.
An Päppelfutter habe ich Hills a/d, Nutri-Cal und ReConvales Paste, sonst nur das übliche Nassfutter.

Könnt Ihr mir raten, was ich am besten mache? Füttern versuchen oder noch abwarten? Wenn füttern, was? Wieviel sollte sie mindestens fressen auf diese Art, damit es irgendwas bringt? (In die 3-ml-Spritzen passt ja nur sehr wenig...)

Danke und liebe Grüße
Ulla

Hallo Ulla,
leider kenne ich mich damit nun nicht aus
aber, wenn es meine Katze wäre, würde ich die versuchen, etwas in sie hineinzubekommen.
Päppelfutter schön verdünnen und mit der Spritze aufziehen und ins Mäulchen geben.
Wird zwar eine schlabrige Angelegenheit; aber egal.

Vielleicht meldet sich kurzfristig noch jemand, der Erfahrung mit Zwangsernährung hat.

Danke, Monika und Doris.

Doris, die Nierenwerte sind okay. Fruktosamin ist auch wieder in der Norm, war im Januar etwas über der Referenz. Obwohl sie aussieht, als hätte sie Diabetes, das Fell ist fettig und ein bisschen struppig...

Das Convalescence support habe ich nicht, werde ich besorgen, Bioserin auch.

Doris, welche Spritze nimmst du? Welche Menge gibst du Jenny?
Ich habe hier gerade noch eine 5-ml-Spritze gefunden und einen Versuch gemacht mit einer Mischung aus Hills a/d, ReConvales-Paste und etwas Katzenmilch. Ich hatt sogar noch so einen Gumminuckel, aber der ist beim Kolbenrunterschieben von der Spritze gerutscht, ich bin froh, dass Minchen ihn ausgespuckt hat

Zum Schluss hat sie nach aller Kleckerei bloß noch 2 ml abgekriegt und will jetzt nichts mehr von mir wissen...

Damit ich es richtig verstehe: sind in den 15 ml pro Tag die 8 ml Bioserin schon drin (als Bestandteil der Powermischung) oder werden die extra gegeben?

Danke, Doris, so probiere ich es

Jetzt habe ich endlich die fehlenden Zutaten für Doris´ Powermix zusammen - Convalescence support und Bioserin - aber zwischenzeitlich hat Minchen wieder angefangen zu futtern. Nicht die Wahnsinnsmengen, aber für ihre Verhältnisse ganz ordentlich.

Ich habe ihr nur 3 mal eine 5-ml-Spritze mit Hills a/d, Reconvales-Paste und etwas Katzenmilch gegeben, aber ich hatte den Eindruck, dass ihr das unmittelbar gut getan hat. Eine halbe Stunde später war sie jedesmal munterer.

Das war meine erste Erfahrung mit Assistenzfütterung, und zu meinem Erstaunen es geht ganz gut. Ich hatte mir ein ziemliches Massaker vorgestellt Minchen hat früher schon beim Versuch, ihr ein Flohmittel aufzuträufeln, so rumgekreischt, dass ich jedesmal befürchet habe, die Nachbarn rufen gleich den Tierschutzverein an
Sie will das zwar nicht mit der Futterspritze und überlegt immer kurz, ob das jetzt gerade Grund zur Panik war, aber sie entscheidet sich anscheinend dagegen. Sie flüchtet danach nicht, sondern schmatzt noch ein bisschen nach mit irgendwie verblüfftem Gesichtsausdruck, aber dann ist es schon wieder gut.

Ich überlege jetzt, ob ich ihr, auch wenn sie selbst wieder frisst, trotzdem eine Portion von dem Mix zusätzlich gebe, weil sie ja so dünn geworden ist.
Doris, was meinst du, ist das sinnvoll, oder ist das zuviel oder nicht angemessen, wenn sie selber frisst?

LG Ulla

Liebe Doris - danke

Ich hab ja heute gar nicht mehr mit deiner Antwort gerechnet, es ist doch schon Bettzeit für dich... Gute Nacht, schlaf gut