Plauderecke » Wie sind die Reaktionen auf Eure Kranke Katze?

Hallo an alle!

Ich bin ganz am Anfang meiner Bemühungen um meinen Kater Anton und muss sagen, dass ich mich ein wenig allein auf weiter Flur fühle, was das Verständnis meiner Umgebung dafür angeht. (Bin ich froh, dass es dieses Forum gibt!!!!)

Selbst mein Mann, der jahrelang Katzennärrisch war und jeden Blödsinn für die Katzen gemacht hat, äußert sich nur eher abfällig und meint ich mache viel zu viel Aufwand mit der Messerei etc. Das macht mich schon echt traurig und ich wage gar nicht daran zu denken, was passiert, wenn es an den Sommerurlaub geht.

Wir habe übrigen 10 Katzen im Haus (6 wir und 4 meine Schwiegereltern, die auch die Katzen versorgen, wenn wir mal nicht da sind).

Das ist natürlich auch viel Arbeit und Kosten und meinem Mann scheint es nun über den Kopf zu wachsen. Aber trotz allem liebe ich meine Katzen und könnte mich nicht so einfach von Ihnen trennen und möchte auch die Verantwortung nicht einfach wegschieben, schon gar nicht, wenn eine krank ist!

Wie ist es denn in Eurem Umfeld?

Ach,das kennen wir alle nur zu gut !

Ich lebe ja in Griechenland und was da die meisten über mich denken möcht ich gar nicht wissen und das wäre mir aber auch sch...egal
Als wir vor 8 Jahren eine Babykatze bei uns im Motorraum fanden,und das nach einer Autofahrt von 1 Stunde ! wollte der Automechaniker der die Motorhaube öffnete das kleine Baby ganz einfach zur Seite werfen. Da hättest mal meinen Mann sehn solln !
Die kleine Maus war todkrank,hatte einen ganz argen Virus,der schon die Augen zerstört hat und nach laaaaanger Pflege und TÄlicher Betreung hat sie überlebt und ist heute gesund und munter! Leider zwar blind,aber das macht ihr überhaupt nichts aus. Damals haben uns einige für verrückt erklärt,aber heute staunen alle wenn sie sehn,daß sogar Pippilotta fast täglich Mäuse fängt und hier über Stock und Stein spaziert als würde sie überhaupt keine Behinderung haben.
Habe auch noch 2 Hunde und weitere 6 Katzen,alle nicht freiwillig ausgesucht aber mittlerweile ganz fest in unseren Herzen.
Sicher,die finanzielle Belastung ist oft ganz schön,aber für uns sind sie alle Familienmitglieder !
Als Lilly noch gelebt hat,hab ich mir auch von rundherum alle möglichen blöden Kommentare anhören müssen wie:für eine Katze mit Diabetes würd ich nie soviel Zeit aufwenden,hat eh keinen Sinn,.... Nachdem Lilly dann im Honeymoon war,haben dann besagte Leute ganz so getan,wie : Super,wußte ich doch,daß sie es schafft,....

Weißt,am besten ist,du ziehst deine Sache durch und kümmerst dich um deine Tiere so wie du es für richtig erachtest !
Dein Mann ist zur Zeit vielleicht nur etwas gestreßt und vielleicht auch ein bißl eifersüchtig weil du etwas weniger Zeit für ihn hast.
Auch für euren Urlaub findet sich eine Lösung ! Du mußt nur lange vorher Bescheid sagen und dann findet sich vielleicht jemand,der deinen Liebling in der Zeit betreut !

Laß dich von anderen nicht beeinflussen und steh weiterhin zu deiner Einstellung ! Von Tieren bekommt man soviel Liebe und Zuneigung zurück

Ja, das kenne ich auch nur zu gut
(den wollte ich immer schon mal einsetzen)
Meine Freundinnen ( heute sind es nur noch Bekannte ) die mit absolutem
Unverständnis reagieren - erzähle ich gar nichts mehr - fahre supergut damit.
Allen anderen einschl. meiner Familie habe ich gesagt, dass ich nicht
erwarten, dass sie es verstehen; aber sie möchten es bitte akzeptieren.
Auch ich verstehe vieles nicht was andere machen, aber wenn mir etwas an den
Personen liegt, muss ich es akzeptieren lernen
Und mein Mann - ja der ist auch oft genug eifersüchtig
weil, bei uns geht die Reihenfolge so: Monty, Lavinia,Blacky, Tiger wo seid ihr ?
Ach - hallo Schatz - gehts dir gut
Und dann kann es schon mal so ausgehen.

Nein, Scherz beiseite - sprich mal ganz in Ruhe mit deinem Mann, wir machen uns
immer soviel Sorgen um unsere Zöglinge - vielleicht möchte er einfach mehr mit in die Verantwortung genommen werden ?

Hallo, alle miteinander!

Als bei Piefke damals Diabetes festgestellt wurde, musste ich mir von vielen (nicht von allen) lange (und oft nervtötende) Vorhaltungen anhören.
* Ich würde übertreiben.
* So schlimm wäre es nicht.
* Der Kater braucht doch kein Insulin.
* Katzendiabetes gibt es gar nicht.
* Was das wohl wieder kosten wird.
* Ob ich mir das finanziell überhaupt leisten könne.
* Ich sollte das Tier einschläfern lassen. ...
Am Anfang habe ich noch versucht, diesen Leuten meine Beziehung zu Piefke und meine Einstellung zu seiner Erkrankung zu erklären. Hab damit aber ziemlich schnell aufgehört. War Perlen vor die Säue. Sinnlos! Nutzlos! Vergeudete Energie und Zeit!

Eines habe ich durch Piefke und seine Erkrankung erfahren: In dieser Zeit habe ich erkannt, auf wen ich mich wirklich verlassen kann! Wer ein wahrer Freund ist!

Erstaunlicherweise waren es aus meinem Umfeld die Menschen, die mit Tieren an sich wenig anfangen können. Aber genau diese Menschen haben mir jederzeit alle Unterstützung, Fahrdienste zum TA, zuhören bei Kerstin-ist-wieder-mal-am-Limit, trösten bei ich-muss-mich-mal-ausheulen und ein bißchen jammern, Säckeweise Katzenstreu ranfahren ...
Und genau diese Menschen waren es auch, die immer wieder nachfragten, wie es meinem Insulin-Junkie geht, wie der BZ ist, ob Piefke genug frisst, ob er wieder gekoddert hat, wie es Backe geht und wie er damit klarkommt ...
Auch die gemeinsamen Aktivitäten wurden nach Möglichkeit so geplant, dass ich zu den Zeiten, wenn Piefke dran war, immer zu Hause sein und mich in Ruhe um ihn und den Kleinen kümmern konnte.

Was ich sehr geschätzt habe war, dass wenig Aufhebens davon gemacht wurde. Freunde helfen einander. Da wird nicht groß drüber palavert. Wer Hilfe braucht, der kriegt sie. Punkt!
Die zeitliche und nervliche Belastung kennen wir alle. Von der finanziellen ganz zu schweigen. In so fern war dieser Rückhalt sehr wichtig für mich.

Es hat mich erschreckt und menschlich unheimlich enttäuscht, dass auf der anderen Seite diejenigen, die sich als meine guten und/oder besten Freunde bezeichnet hatten (und ich mich als die ihre), mit meinem Einsatz für mein Tier gar nicht klar kamen. Mit meinem von heute auf morgen veränderten Tagesablauf schon gar nicht. Und die alles ablehnten, was ich für Piefke tat. Da hat sich der Kreis der sogenannten "Freunde" rasend schnell gelichtet.

Ich denke, dass es gar nicht damit zu tun hatte, dass Piefke krank war. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Ursache des "Freundesverlustes" darin liegt, dass ich diesen Menschen nicht mehr jederzeit und beliebig so wie vorher zur Verfügung stand. Ich hatte plötzlich einen ziemlich starren Tagesplan mit unverrückbaren Zeiten. Und in ihrem Leben hatte sich dadurch etwas genauso plötzlich verändert, da ich für mein Leben die Prioritäten neu geordnet hatte. Und dass sie jetzt ein Problem damit hatten. Nicht ich. Für mich war alles klar. Nur sie mussten sich umstellen.
Ich weiß, dass so etwas schwierig ist. Aber ist es in einer Freundschaft nicht so, dass Veränderung im Leben des Einen an der Zuneigung des Anderen nichts ändern sollte?
Wenn ich von meinen Freunden oder jemand anderem für etwas Wichtiges in meinem Leben keine Akzeptanz erfahre, kann ich gut auf den Kontakt verzichten. Hab ich gemacht. Und viele haben sich dann einfach auch nicht mehr gemeldet. Tat am Anfang weh. Aber im Nachhinein war es gut so.

Übrig geblieben sind nur wenige Freunde. Aber auf die kann ich mich heute - auch nach Piefkes Tod im Mai und Backes Tod im Dezember letzten Jahres - 100 %ig verlassen. Und das sind die Menschen, mit denen ich heute noch befreundet bin.

Und noch etwas habe ich erfahren: Die Bindung zwischen Piefke und mir ist durch den Diabetes unheimlich eng und vertraut geworden. Dieser "arrogante Schnösel" - häng die Wohnung voller Spiegel; ich kann mich zwar nicht sehen, aber ich weiß, dass ich der Schönste bin - hat mir völlig vertraut. Ich muss Euch nicht erzählen, wie sehr sich die Beziehung zwischen Mensch und Plüschpopo durch den Diabetes noch mal verändert.
Mit der Erinnerung an meinen Piefke weiß ich ganz genau, dass ich das für ihn einzig Richtige getan habe. Und er wusste das. Ich habe die Zeit, die wir miteinander hatten - trotz aller Probleme und Schwierigkeiten, genossen.

Und ich kann jedem Katzenhalter mit einer kranken Miez nur sagen, dass es vorrangig um die Miez geht. Nicht ausschließlich, aber vorrangig. Und dass es immer Wege und Möglichkeiten gibt, sich auch um sich selbst zu kümmern und sein Leben leben und geniessen zu können. Freunde sind in solchen Zeiten äußerst wichtig. Und wahre Freunde kritteln und pieksen nicht rum, sondern fragen, wo, wie und wann sie helfen können.

Diese Zeit der Erfahrung in die genannten Richtungen war für mich zwar teilweise schmerzhaft, aber wenn ich die Verantwortung für ein Tier übernehme, dann mit allem Drum und Dran.

Also: das Beste für das Tier draus machen! Dann wird alles andere auch gut.

Viele Grüsse und lasst Euch nicht unterkriegen! Kerstin mit Piefke & Backe im Herzen

Liebe Doris, Melitta, Lavinia und Kerstin!

Ihr habt mir teils so aus der Seele gesprochen!

Erstmal bin ich natürlich beeindruckt, was ihr alles geschafft und erlebt habt und dann muss ich sagen, ihr habt die Reaktionen meines Mannes ganz gut erkannt. Heute war es hier auch schon etwas! entspannter. Und ich habe ihm auch nochmal ausdrücklich gesagt, dass er bitte mein "Hobby" und das, was mir wichtig ist, respektieren soll. Er hat schließlich auch Hobbys und Interessen, die Zeit und Geld kosten. Aber so muss eben jeder wissen, was ihm lieb und wichtig ist. (Aber wenn der eigene Mann eifersüchtig auf die Katze ist, ist das schon irgenwie kurios!). Und ja, er ist im Moment aus verschiedenen Gründen ziemlich gestresst und wohl auch ein wenig in der Midlife-crisis ;) Da kommt schon einiges zusammen. Wenigstens habe ich meine Mutter und meine Schwester, mit denen ich das alles stundenlang am Telefon bekakeln kann und die mich voll unterstützen. Leider wohnen sie 1000 bzw. 1500 km entfernt :((

Und - Kerstin - was du über Freundschaft geschrieben hast, hat mich auch sehr beeindruckt. Ich habe in dieser Hinsicht im letzten Jahr auch (aus anderen Gründen) einiges lernen müssen. Du hast das sehr gut beschrieben. Mir fehlen da machmal die Worte das so prägnant auszudrücken. Es tut schon wirklich weh, nur weil man plötzlich sein Leben anders organisiert oder neue Prioritäten setzt (setzen muss) oder aber einfach nur manches etwas anders macht als andere, bei sogenannten Freunden nicht mehr erwünscht zu sein.

Wir leben ja seit fast 10 Jahren auf dem Land (totales Kuhdorf) und hier hat man den Satz "Leben und leben lassen" wirklich noch nicht gehört. Sobald man etwas neben der Spur fährt, wird man kritisch beäugt und "ausgeschlossen". Wir sind hier eh die Exoten! Von daher für nichts neues für mich, als merkwürdig eingestuft zu werden.

Also, danke für Eure ausführlichen Berichte, eure Gedanken und aufmunternden Worte!!!

Liebe Grüße von Annika mit Anton.

Hallo in die Runde,

da geht es euch ja im Großen und Ganzen wie uns. Deshalb uns, da mein Mann noch verrückter ist als ich, was Katzen betrifft punkto Fürsorgepflicht, bemuttern, herumtragen, usw. Wenn sie am Abend nicht zu ihm ins Bett kommen, steht er wieder auf und holt sie .

Eigentlich wagt eh niemand mehr in meiner Familie einen "komisches" Kommentar , aber jedesmal wenn eine Katze in der Vetmed. liegt (das waren schon viele, leider) werde ich gefragt, wieviel ich diesmal bezahlt habe. Ich sage dann schon den Betrag und erwähne gleich, dass dies mein Geld ist. Unlängst bekamen wir wieder mal kein Verständnis, da wir wg. Ninka heuer nicht auf Urlaub fahren "Ihr könnt doch euer Leben nicht nur nach den Katzen ausrichten". Aber das geht mir wo vorbei

Wir sind happy mit unseren drei Mädchen und das zählt.

Hallo an alle
wie sehr sich die Menschen doch ähneln.Wenn Tiere alt oder krank sind werden sie entsorgt.Zeit und um Himmels Willen Geld investieren für ein Vieh.Auch ich hab solche Reaktionen erlebt.Da ich Tieren gegenüber aber schon immer mein eigenes Verhältiss habe haben mich die Reaktionen nicht weiter gestört alles was bei mir zu Hause an Fellschnuten,Flattermännern,Reptilien lebt kommen aus dem Tierschutz oder aus schlechter Haltung.Leo und seine Schwester Hexe sollten ersäuft werden .Meine Familie steht da zusammen meine Schwimu hat Leo letzten Sommer zu sich geholt damit wir ein paar Tage Urlaub machen konnten.Für alle die mit solchen Reaktionen zu kämpfen haben:Einen Satz der sich bei mir mehr als einmal bewahrheitet hat
Das dir der Hund das liebste sei, sagst du oh Mensch sei Sünde!
Der Hund bleibt Dir im Sturme treu,der Mensch nicht mal im Winde!

Hey und Grüsse an alle!

Durch unsere Neda (auch schon durch unsere Mizzi, die schon über die "Regenbogenbrücke" uns allen vorausging) und unseren Karnickelchen haben wir in unserer Umgebung gelernt, da gibt es die Tierliebhaber und die .....anderen....
Gerade in den letzten Tagen, dabei denke ich an die vergangenen 48 Stunden waren wir "Großen" (so um die 50 Jahre alt) dem heulenden Elend nahe, als unsere "Nedl" (die Kleine ist kroatischen Ursprungs und lebt natürlich hier in Bayern) mit ihrer gerade eben diagostizierten Diabetes und einhergehenden Ketoazidose kämpfte.
Wir haben gar nicht erst mal gerechnet, was das in Heller und Pfennig an Tierarztkosten und Nebenausgaben in unserem Salär an Löchern schlägt. Sicherlich sind es Belastungen, doch seit dem wir "ein Katze im Haus haben", verfügen wir über eine gänzlich friedlichere Aura in und um unser Häuschen.
Doch selbst im Verwandtenkreis, erst gestern während einer Familienfeier, kam der Spruch:
Zuckerkranke Katzen, das ist doch wider der Natur, ist doch nicht überlebensfähig, gehört doch weg.
Blieb mir nur die Antwort: Ich spritz doch auch nicht weg, wenn du dir nach einem Fahrradunfall den Arm brichst!
Laßt euch nicht beirren, bei uns ist Neda eines von sechs Familienmitgliedern (inc. einem Kaninchen) und damit basta!
Alles Gute und Geduld mit der Diabetes

Georg (alias Schorsch)

Hallihallo,

bei uns ist ja im Februar Zuckerschnute Leon als Pflegi eingezogen. Erstaunlicherweise habe ich bisher noch von niemandem blöde Kommentare bekommen. OK, jeder, der mich kennt, weiß, dass ich etwas verrückt bin, was Tiere angeht. Und viele meiner Freunde und Bekannten sind auch so Von denen kommen also sowieso keine abfälligen Kommentare. Aber auch alle anderen haben das bisher erstaunlich normal aufgenommen. Es kamen höchstens mal Fragen, woher das denn bei Katzen kommt, was man tun muss, was Katzen für Insulin bekommen etc. Und ich erkläre dann, dass es gar kein großer Uterschied zum Menschen ist. Die Ursachen können ähnlich sein, und die Behandlung ist so, wie beim Menschen auch. Ich habe das Gefühl, dass die meisten meiner Bekannten es als nicht außergewöhnlich empfinden, weil ich den Vergleich zu Menschen ziehe, wo ja DM nichts außergewöhnliches ist.