Einstellung mit Lantus » Einstellung Lantus in diesem Forum

Bei meiner Beratung in diesem Forum hat die Sicherheit der Katze immer Vorrang!

Information über die Einstellung in diesem Forum

Lantus wird bei Katzen genauso wie alle anderen Insuline zweimal täglich gespritzt, im Abstand von 12 Stunden.

Die Langzeitinsuline wie Lantus und Levemir empfehlen sich, wenn ein Tier den ganzen Tag kleine Mahlzeiten gewöhnt ist oder auch, wenn der Fall unter Caninsulin zu heftig ist und ständig eine Gegenregulation (Somogyi) auslöst.

Der Unterschied zwischen Lantus und Levemir liegt in der Depotbildung. Lantus bildet das Depot im Unterhautfettgewebe und ist dabei ph-Wert abhängig. Levemir bildet das Depot im Blut bzw. bindet sich an Albumin und wird davon regelmäßig abgegeben.
Bei Lantus beeinflusst die Durchblutung der Spritzstelle die Resorption, bei Levemir kann eine "Eiweißverteilungsstörung" für Schwankungen sorgen. Allgemein wird im Humandiabetesbereich berichtet, dass Levemir weniger Schwankungen unterworfen ist, jedoch durchschnittlich nicht ganz so lange wirkt wie Lantus.

Zu empfehlen sind Pen-Patronen. Es gibt sie leider nur noch im 5-er-Pack
LANTUS 100 E./ml Patrone Zylinderamp.
Sanofi-Aventis Dt.Gmbh | PZN 5387771
5X3 ml | Zylinderampullen
Preis: ca. 80 Euro

Insulin ist preisgebunden, billiger gibt es das nirgends.
5x3 ml Lantus = 1500 Einheiten. Zum Vergleich: Ein Fläschchen Caninsulin zu 2,5 ml enthält 100 Einheiten.

Zu den Spritzen:

Lantus und Levemir sind U 100 Insuline und dürfen NICHT mit U 40 -Spritzen gegeben werden, dann würde 2,5 fach überdosiert. Du brauchst folgende Spritzen:

U100 Insulinspritzen, BD Micro Fine DEMI, 0,3 ml, 0, 30 mm x 8 mm, PZN 4144150

Es lohnt sich, diese Spritzen online zu bestellen, z.B. bei Sanicare, sie kosten dort 21,95 Euro, in Apotheken sind sie deutlich teurer. Erhältlich sind sie auch im Tierdiabetes-Shop.
http://www.tierdiabetes-shop.de

Sowohl Lantus als auch Levemir sind klare Flüssigkeiten, werden nicht geschwenkt und gerollt. Das Insulin sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden, darf aber nicht durchfrieren. Wie jedes Insulin sind auch Lantus und Levemir vor Licht, Hitze und Frost zu schützen. Auch sollten sie nicht geschüttelt werden. Bei Aufbewahrung im Kühlschrank kann in der Regel jede Patrone bis zu Ende aufgebraucht werden, über viele Monate.
Zum Futtermanagement unter den Langzeitinsulinen

Bei Lantus und Levemir ist ein anderes Futtermanagement notwendig als unter Caninsulin.
Während unter Caninsulin vor der Spritze gut gefüttert werden muss, damit die Werte nicht zu schnell sinken, ist es bei den Langzeitinsulinen genau umgekehrt.

Es wird auch VOR der Spritze gefüttert. Die Tagesdosis wird gleichmäßig auf beide Insulingaben verteilt und dann wiederum noch in etliche kleine Mahlzeiten aufgeteilt.

Beispiel: Gesamtmenge 300 g

Halbe Menge: 150 g, z.B. aufgeteilt in dreimal 50 g, PRE, + 2 oder + 3, + 5 oder + 6. Jeder muss jedoch anhand der Werte seinen eigenen Weg finden und die Futtermengen danach aufteilen. Wenn niemand zu Hause ist, empfiehlt sich ein Futterautomat. Wenn das nicht möglich ist, finden sich in der Regel andere Wege, bitte frage dazu im Forum!!

Unkontrollierter Futterzugang ist bei keinem Insulin anzuraten, die Werte geraten dann außer Kontrolle.
Ausnahme: Katzen, die extrem nibbeln, nur kleinste Futtermengen zu sich nehmen, also nie auf Kommando eine bestimmte Menge fressen, müssen jedoch ständig Futterzugang behalten, damit dem Insulin genug Futter gegenübersteht.


Der Nadir (das ist der tiefste Wert innerhalb 12 Std.) ist bei Lantus und Levemir ca. ab + 6 zu erwarten, kann jedoch auch deutlich später liegen.

Zur Einstellung:

Wir beginnen in der Regel bei Lantus mit 0,25 IE pro kg Körpergewicht(individuelle Ausnahmefälle gibt es immer), zweimal täglich im Abstand von 12 Stunden, ausgehend vom Idealgewicht, wenn das Tier übergewichtig ist. Dieser Dosis wird möglichst 3-4 Tage Zeit gegeben. Ausnahme: Die Werte sinken zu tief (Nadir unter 80-70 mg/dl, ca. 4- 4,5 mmol/l) oder es bilden sich im Blut Ketone über 0,6. Bei zu tiefen Werten wird reduziert, bei Ketonbildung , die über der Norm ist, die Dosis erhöht und weitere Maßnahmen eingeleitet, siehe hierzu eine Seite zu Ketonen.
http://www.katzendiabetes.de/1588111.htm

So arbeitet man sich langsam in kleinen Erhöhungen (um 0,25 IE oder sogar in Zehnteleinheiten) an die richtige Dosis heran. Ziel der Einstellung sind PREs unter 200 (dann ist der Urin zuckerfrei) und ein Nadir (tiefster Wert) um 80 mg/dl.

Katzen, die mit wenig Caninsulin (1 IE und weniger) bereits niedrige Werte oder viel zu schnellen Fall hatten, sollten nicht so hoch starten wie oben beschrieben. Eine Umstellung der Dosis 1:1 ist nicht zu empfehlen.

Falls die Werte längere Zeit SEHR hoch bleiben( über 400 mg/dl), wird zügiger erhöht und auch in größeren Schritten. Aber nicht täglich, so schnell kann man bei Lantus keine Erfolge erwarten. Zudem sollte man nach Ursachen für die Insulinresistenz suchen:
- Zähne röntgen
- Urin untersuchen

Die Begleitung der Einstellung durchs Messen der Blutketone macht diese Art der Einstellung sicher, es ist nie ein Fall von Ketoazidose aufgetreten bzw. konnte eine sich anbahnende DKA im Keim erstickt werden. Ketonmessung im Urin ist ungenau, wenn sie dort auftauchen, dann sind sie im Blut bereits SEHR hoch.
Quelle: http://www.katzendiabetes.de abgeändert von D. Timmermann

Bei Fragen stehe ich selbstverständlich gerne zur Verfügung: duis-t@web.de